Einmal um die Welt...: Wasserfälle II

Drei Tage im menschenleeren Südwesten Boliviens waren dann doch irgendwann genug, und wir freuten uns ziemlich auf eine Dusche, ein bequemes Bett, gutes Essen und was die Zivilisation sonst noch so bietet... wenn man die 5000-Seelen Wüstenoase San Pedro de Atacama überhaupt "Zivilisation nennen kann. :-)

Immerhin waren wir für eine Nacht in Chile, und dieses Land rühmt sich ja selbst, die fortschrittlichste Nation Südamerikas zu sein. Dieser "Fortschritt" zeigte sich erstmal im vergleichsweise teuren Preis für die Busfahrt nach Argentinien und den Fakt, dass auch hier keine Kreditkarten akzeptiert werden. Also steuerten wir den einzigen funktionierenden Bankomaten des Ortes an, stellten uns in die Schlange und hofften 30 Minuten lang, dass es auch für uns noch ein paar Pesos in der Maschine hat. Wir sahen uns schon in der Wüste gestrandet, als es dann doch noch klappte. Leider waren nicht alle so glücklich wie wir, so sahen wir abends diverse fluchende Touristen auf der Suche nach Kreditkarten-akzeptierenden Restaurants. Soviel zum Thema Fortschritt in Chile, wir hoffen nun, dass wir 4000 Kilometer südlicher bessere Erfahrungen machen, wenn wir dann das nächste mal in's "längste Land der Welt" einreisen. :-)

Vorerst stand aber die Einreise nach Argentinien an. Über eine wunderschöne Andenstrecke fuhren wir die Stadt Salta an, und stürzten uns gleich voll in's argentinische Leben. Dass wir relativ spät ankamen war auch kein Problem, da das Abendessen dort traditionell erst um 22.00 eingenommen wird. So gab's kurz nach Ankunft ein richtiges Steak und ein Glas Malbec. "Bienvenido a Argentina", so kann's gerne weitergehen. :-)

Salta hat richtig Spass gemacht, und Argentinien zeigte sich von seiner sympathischsten Seite: Gutes Essen, sorgenfrei rumlaufen nach Sonnenuntergang, Autos die fahren statt hupen... nach zwei abenteuerlichen Monaten in Ecuador, Peru und Bolivien fühlte sich das Leben dort schon fast "europäisch" an.

Als wir uns dann genug erholt hatten, steuerten wir das nächste Naturwunder unserer Reise an: Iguazu! 275 Wasserfälle auf 2.7 km verteilt... mehr zu schreiben gibt's hier eigentlich nicht. Schaut euch einfach die Fotos an... unvergleichlich! Und um die ganze Pracht im Überblick zu sehen, reisten wir sogar noch nach Brasilien. Dies aber nur für einen halben Tag, für mehr haben unsere Portugiesisch-Kenntnisse nicht ausgereicht. :-) Immerhin: Land Nr. 6 in Südamerika besucht... hört sich doch gut an. :-)