28. November 2012

Auf zum Machu Picchu!

Wüsten-Oasen sind ja schon schön, aber irgendwie vermisst man als Schweizer doch plötzlich die Berge, besonders in den momentanen "eigentlichen" Wintermonaten. :-) So zog es uns dann wieder in die Anden, und eine "kurze" 17-stündige Nacht-Busfahrt später kamen wir in Cusco an (3400 Meter ü. M.). 

Erstmal ein bisschen umschauen im ehemaligen Zentrum des Inka-Reiches, und dann sofort die nächsten Tage organisieren. Es stand ja das absolute touristische Highlight Peru's auf unserer Agenda: Die Inkaruine Machu Picchu. Und wer dort hin will, muss meist früh buchen, sonst steht man plötzlich ohne Ticket vor dem Eingang...

So ging's dann, ausnahmsweise mal per Eisenbahn statt Bus, nach Aguas Calientes, der Ortschaft am Fusse der Ruinen. Wir waren schon sehr gespannt, was uns dort erwarten würde. Einerseits ist Machu Picchu eines der "neuen 7 Weltwunder" und Unesco-Welterbe. Andererseits haben wir von diversen Reisenden gehört, dass der Tourismus dort soweit fortgeschritten ist, dass man es schon fast mit "Disney-Land" vergleichen kann.

Nach einer kurzen Nacht zogen wir um 5 Uhr morgens los, um über unzählige Treppentritte zum 400 Meter höher gelegenen Eingang zu gelangen. Die wunderschöne Nebelwald-Umgebung entschädigte uns teilweise für die Anstrengung... und oben angekommen waren wir doch stolz, auf den relativ teuren Bus verzichtet zu haben. Noch viel besser war jedoch der Zeitpunkt unserer Ankunft. Um gut 6.30 standen wir am höchsten Punkt der Anlage, und konnten zuschauen wie sich der Nebel lichtete und die Inkastadt langsam zum Vorschein kam. Diese Aussicht war so atemberaubend, dass wir fast vergassen, das Ganze fotografisch festzuhalten. Und schnell stellten wir fest, dass Machu Picchu zurecht seinen überragenden Ruf geniesst. Geheimnisvolle Tempel, riesige Wohnquartiere, handwerklich hochstehende Steinmauern, und das Ganze in faszinierender Umgebung. Ein absolutes Highlight unserer Reise!!!

Was jedoch mit dem "Disney-Land"-Vergleich gemeint ist, stellten wir dann später fest. Um 10 Uhr kam die grosse Masse von Tagestouristen aus Cusco an, und verwandelte den mystischen Ort ziemlich schnell in eine Art Jahrmarkt. Die Nacht vor Ort und der frühe Aufstieg haben sich definitiv mehr als ausbezahlt.

Wir fuhren dann mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen wieder zurück nach Cusco, wo wir dann am nächsten Morgen wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt wurden. Wir hatten uns ausnahmsweise einmal auf die Dienste eines örtlichen Reisebüros verlassen, und eine auf Touristen zugeschnittene Busfahrt an den Titicacasee gebucht. Leider war bis 15 Minuten vor der geplanten Abfahrt des Buses weit und breit kein Auto zu sehen, welches uns, wie vom Reisebüro versprochen, beim Hostel abholen sollte. Wir nahmen also unser Schicksal selber in die Hand, suchten uns ein Taxi, erklärten die Situation und rasten einmal quer durch die Stadt. Es reichte gerade noch um in den Bus einzusteigen, bevor's losging. 

Die Busfahrt selbst war sehr interessant, da ein Reiseführer mit an Bord war, welcher laufend die Umgebung erklärte. Wir stoppten bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten wie (natürlich) Inkaruinen, Kirchen und einem 4300 Meter hoher Andenpass. Alles in Allem eine sehr kurzweilige Fahrt... 

Mittlerweile haben wir am Titicacasee die Grenze nach Bolivien überquert, und geniessen hier wieder etwas das "richtige" Südamerika. Die wunderschöne Landschaft Südperu's mit dem Machu Picchu zieht verständlicherweise sehr viele Touristen an, und viele Einheimische wittern hier das grosse Geld. Was noch echte Tradition ist, und was zur Show gehört, ist manchmal nicht zu unterscheiden. Trotzdem haben wir uns mit Peru, nach harzigem Start, noch angefreundet. (PS: Wir haben mittlerweile einen neuen Laptop, und den mit Antidiebstahl-Software ausgestattet. *g*) 

Und dann noch dies: Ja, uns hat's erwischt! Nach 2 Monaten in Südamerika - wir hatten die Schauergeschichten schon fast vergessen... da reicht so ein fieses Salatblatt oder eine komisch zubereitete Bus-Mahlzeit, und schon spielt die Verdauung verrückt. Na ja, nach drei Tagen Nahrungsverzicht geht's jetzt  langsam wieder besser... und im Hinblick auf unsere Zeit im Fleisch- und Weinparadies Argentinien ist es vielleicht nicht allzu schlecht, etwas "leichter" einzureisen. :-)

Cusco

Cusco's "Plaza de Armas"

Zugfahren auf peruanisch

Jetzt sind wir definitiv im Inka-Land

Aufstieg zum Machu Picchu

Nebelwald-Landschaft unterwegs...

Endlich oben angekommen - Machu Picchu!

Nebel machte die Ruinen nur noch mystischer

Die berühmten "Terassen"






Ausblick in's Tal

Wände im Inka-Baustil

Und Oli war natürlich auch dabei...













3 Kommentare:

  1. Hallo ihr zwei Weltenbummler ;-) Lese eure Abendteuer immer sehr gerne! Wann seid ihr ungefaehr in Argentinien? Fliegt ihr von Buenos Aires nach Ushuaia? Ich bin auf jeden Fall bis am 13.12. in Argentinien unterwegs, danach gehts 5 Tage mit dem Schiff nach Punta Arenas - waere echt genial wenn wir uns irgendwo mal treffen wuerden, sofern sich dies ergibt ;-) Wuensche euch eine tolle Zeit in Bolivien und vielleicht bis bald!
    Liebe Gruesse
    Sandra

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  2. Jetzt verstehe ich die Schlagzeile, welche kürzlich in einem Boulevardblatt hätte erscheinen können: "Ein Drittel der Bosshard-Sippe erobert Südamerika!"
    Vor rund 2 Jahren hatte ich den Auftrag, aus sehr vielen Manuskripten ein Buch über eine in den Dreissigerjahren ausgewanderte CH-Familie zu schreiben. Noch heute wohnen Angehörige in der Provinz Misiones (Eldorado). Falls es euch an die Iguazu-Fälle verschlägt, fragt mich doch nach der Adresse.
    Nun wünsche ich euch allen - Nicole, Sandra und Stefan - weiterhin tolle Erlebnisse.
    Ubo

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    1. Na das waere doch was Ubo, ich gehe definitiv zu den Iguazu Faellen ;-)

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