Einmal um die Welt...: Bären gesucht, heisse Quellen gefunden

Great faces, great places... South Dakota hat mit seinem Motto definitiv nicht zu viel versprochen. Doch den wahren "Wilden Westen" hat man nicht gesehen, ohne in Wyoming vorbeizuschauen. Unser erster Zwischenstopp im Rodeo-Land hatte allerdings noch nicht allzuviel mit Saloons, Cowboys und Sheriff's zu tun, sondern fiel eher in die Kategorie "Naturwunder". Der Devil's Tower, ein 265 Meter hoher Turm aus Vulkangestein, mitten im Nirgendwo der Prärie. Da wir keine Kletterseile dabei hatten, verbrachten wir unsere Zeit dort vor allem mit dem Studium der Informationstafeln... mittlerweile die dritte Lektion in Geologie/Vulkanologie, und definitiv nicht die letzte. :)

Abends trudelten wir dann in der von Buffalo Bill gegründeten Stadt "Cody" ein. Obwohl wir trotz riesiger Auswahl keine Cowboystiefel oder -hüte kauften, fühlten wir uns trotzdem wie in einem Western-Film. Noch besser war nur noch der Insider-Tipp von unserem Motel-Manager: "Geht nicht direkt in den Yellowstone Park, fahrt zuerst mal über den Beartooth-Pass."

Gesagt, getan... los ging's mit unserem Flachland-Toyota in die Berge. Als Motorradfahrer habe ich ja schon einige Pässe gesehen, aber das war doch was ganz anderes: Auf unglaubliche 3337 Meter ü. M. führte uns diese Strasse. Und zuoberst wartete neben Schneefeldern ein ganz spezieller Gastgeber: ein Pika!! Sieht aus wie ein grauer, rundohriger Verwandter von Tapsy, unserem Hamster, ist aber absolut höhen- und kälteresistent. :)

Nach einigen Minuten in dieser Höhe, so als erste "Trainingseinheit" für die Anden, wartete dann doch der Yellowstone Nationalpark auf uns. Von wilden Tieren und unberührter Natur wie in den Black Hills sahen wir am Anfang leider nicht so viel. Wäre ich ein Bär, würde ich mich angesichts der vielen Autos auf den Hauptachsen auch irgendwo in ein verlassenes Seitental verkriechen. :) Andererseits boten die Geysire und heissen Quellen viel Spektakel für das Auge. Und wer wie wir mehr als ein/zwei Tage Zeit hat, kann auch sehr schöne Plätze abseits der Hauptattraktionen entdecken. Wasserfälle, Canyons, Seen, unendliche Wälder... und ja, wilde Tiere entdeckten wir dann auch noch: Wapiti-Hirschkühe abends vor unserer Unterkunft ausserhalb des Parks. :)