27. Juni 2012

Vorbereitung und Organisatorisches - Versicherungen, Finanzen, Flüge, Medizinisches und Co.

Neben Reiseführer lesen und Reiserouten zusammenstellen, fallen auch einige, zum Teil sehr papier- und paragraphenlastige Arbeiten im Vorfeld der Reise an. Dieses Kapitel könnte vor allem für Nachahmer und sonstige Reisehungrige interessant sein. :)
 
Abmelden - ja oder nein?
Aller Anfang ist schwer, und vieles hängt von der Entscheidung ab, ob man sich zivilrechtlich abmeldet oder nicht. Offiziell muss man sich bei einem Auslandaufenthalt von über 6 Monaten abmelden, dies wird aber nicht von allen Gemeinden gleich gehandhabt... vor allem kleinere Gemeinden dürften das Interesse haben, auch für längere Absenzen keine Abmeldung zu fordern. Das Internet und viele Erfahrungsberichte widersprechen sich hier in allen möglichen Details. Deswegen geben wir auch noch unseren Senf dazu. :)
 
Vorteile des Abmeldens:
  • Alle Steuern werden vor Abreise bezahlt, es folgen keine weiteren Rechnungen
  • Viele Verträge (Versicherungen, Krankenkasse, ...) sind per Abmeldedatum, und ohne Einhaltung der Kündigungsfrist auflösbar
  • Man kann sich einer internationalen Krankenversicherung anschliessen - finanziell interessant im Vergleich zu Schweizer Krankenkassen
Nachteil des Abmeldens:
  • Höhere Steuerbelastung - Bei einer unterjährigen Abmeldung (in unserem Fall Ende Juni) wird der Steuersatz angewendet, welcher zum tragen käme, wenn man bis Ende Jahr gleich weiterverdienen würde. Wir versteueren also einen halben Jahreslohn, aber mit dem Steuersatz eines ganzen, hochgerechneten Jahreslohns. Falls man angemeldet bleibt, kriegt man die Steuererklärung erst Ende Jahr, versteuert also das Einkommen des halben Jahres als "ganzes" Jahreseinkommen - der Steuersatz wird also tiefer sein. Genug verwirrt? Das Steueramt hilft gerne beim Erklären. :)
Wir haben uns entschieden, uns abzumelden. Dies vor allem, weil wir in Zürich angemeldet sind, und eine Stadt dieser Grösse kaum Ausnahmen von der 6-Monate-Regel machen wird. Der administrative Aufwand hielt sich in Grenzen (das ist der Vorteil einer grossen Stadt wie Zürich. *g*). Am Einwohnerwesen-Schalter das Abmeldeformular verlangen, beim Steueramt im selben Gebäude die nötigen Dokumente abgeben. Falls alles klappt, kann man am Tag darauf die vom Amt ausgefüllte Steuererklärung abholen, und die Steuern bar bezahlen. Dann kriegt man das Abmeldeformular abgestempelt und den Heimatschein ausgehändigt. Alles in allem, ein Aufwand von ca. 2 Stunden. Bei Gemeinden, welche nicht täglich mit Reisenden/Auswanderern konfrontiert werden, würde ich die eine oder andere Stunde mehr einplanen. :)
 
Krankenkasse:
 
Da wir uns zivilrechtlich abgemeldet haben, können wir auch nicht mehr bei einer Schweizer Krankenkasse versichert werden. Glücklicherweise gibt es sehr gute und günstige Krankenversicherungen für Reisende/Auslandschweizer. Wir haben uns für die Variante der CSS/IHP entschieden.
  
Versicherungen:
 
Unsere Privathaftpflicht/Hausratversicherung konnten wir bei der AXA Winterthur beibehalten. Wir haben aber die Police durch die besondere Vertragsbedingung ergänzt, dass der Versicherungsschutz nicht erlischt, wenn wir den Wohnsitz in der Schweiz aufgeben. Durch die Hausratversicherung ist neben unserem eingestellten Mobiliar auch noch unser Reisegepäck gegen Beschädigung und Diebstahl versichert. Aus diesem Grund haben wir auch keine zusätzliche Reisegepäckversicherung abgeschlossen.
 
Weiter haben wir die Reiseversicherung "Secure Trip Plus" der Elvia abgeschlossen. Hier enthalten sind Annulierungs- und Reisewiederholungskosten, Rechtsschutz und diverse Assistance-Leistungen.
  
Eine weitere gute Sache, ist die Unfall-/Abredeversicherung, welche wir für 25.- monatlich bis zum erlaubten Maximum (6 Monate nach Ablauf der Unfallversicherung durch den Arbeitgeber) verlängert haben. Man weiss ja nie was passiert... und allenfalls ist man noch froh um's Taggeld.
 
Wenn man noch beachtet, was ergänzend durch REGA-Gönnerbeitrag, Kreditkarte, usw. abgedeckt ist, sind wir ziemlich gut abgesichert... typisch schweizerisch eben. :)
 
Bank/Finanzielles:
 
Auch unterwegs werden wir weiterhin die meisten Geschäfte über unsere gewohnten Bankkonten abwickeln. (Mit e-banking ist dies ja weltweit kein Problem.) Als Ergänzung eröffneten wir ein gemeinsames Konto bei der deutschen DKB, da diese eine Visa-Karte anbietet, mit welcher wir weltweit gebührenlos Bargeld beziehen können.
 
Militär:
 
Ich hatte das Glück und konnte im Frühling vor der Reise meine letzten Diensttage absolvieren. Somit werde ich nicht mehr zu einem WK aufgeboten. Auch das obligatorische Schiessen habe ich bereits hinter mir. Es reicht, dem Amt per e-Mail die Abwesenheit mitzuteilen, damit ich keine "Einladung" zum Abgeben meines Armeematerials erhalte, bis ich wieder zurück bin.
 
Flugtickets - einzeln oder "Round the world"-Paket?
 
Wir entschieden uns für das "Round the world"-Angebot der OneWorld. Vor allem, weil es sehr teuer werden kann, spontan einen Flug von Südamerika nach Neuseeland zu finden (Engpass). Alle Flüge und Daten sind somit gebucht, aber immer noch verschiebbar. Ein weiterer Vorteil gegenüber spontan gebuchter Einzeltickets ist die Tatsache, dass man in jedem Land bereits ein Ausflugsticket vorweisen kann, und somit bei der Einreise weniger Probleme hat. Wir haben das Ticket über ein lokales Reisebüro gebucht, und gleich viel bezahlt wie wenn wir's online gebucht hätten. Vorteil: Wir haben einen Schweizer Anprechpartner bei allfälligen Fragen.
  
Medizinisches:
 
Eine Weltreise ist eine gute Gelegenheit, um Impfungen aufzufrischen. Neben den üblichen (Diphterie/Tetanus/Polio, Hepatitis, Masern/Mumps) gibt das Zentrum für Reisemedizin http://www.ispm.uzh.ch/travelclinic.html - sehr empfehlenswert gerne Auskunft, welche Impfungen für welches Reiseziel sinnvoll sind. Bei uns gab's noch Gelbfieber-Spritzen und Typhus-Kapseln. Dies alles in's internationale Impfbüchlein eintragen lassen, dann gibt's auch an den Landesgrenzen keine Probleme. Weiter erhielten wir dort noch Merkblätter für Krankheiten, ein Malaria-Medikament sowie Vorschläge für die Reiseapotheke.
 
Weitere Dokumente:
  • Internationaler Fahrausweis (hatten wir sowieso schon... kann nicht schaden.)
  • ESTA-Formular (Muss man ja, sonst können wir vor New York schon umkehren. *g*)

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